Y28er aktivieren zwei schwedische Inseln
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Y28er aktivieren zwei schwedische Inseln
Vom 11. bis 16. September 2020 aktivierten Frank, DH0JAE, und Immo, DL8MF, die Ostsee-Insel Holmön (EU-135) als die am wenigsten international bestätigte schwedische Inselgruppe. Zusätzlich konnten wir dort Punkte für den – noch automatisch aktiven – Leuchtturm Berguddens Fyr (ARLHS SWE-091) vergeben. Vor diesem Hintergrund war ein „gewisses internationales Interesse“ zu erwarten.
Frank brach mit einem Wohnmobil in Chemnitz auf, um in Berlin-Johannisthal Immo samt Equipment und weiteren Lebensmittelvorräten an Bord zu nehmen. Über den Rostocker Fährhafen erreichten wir in Trelleborg schwedisches Festland. Nach 1.300 staufreien Kilometern warteten wir in einem winzigen Hafen auf die 40-minütige Überfahrt nach Holmön. Bei der Fähre und auf der Insel hatten wir uns zuvor angemeldet. Die Fähre hatte Platz für genau ein Wohnmobil, das aber auch nicht länger sein durfte als unseres.
Ankunft in Holmön einziger Stellplatz auf der Fähre
Holmön bot uns windige, aber gute Bedingungen: Ein optimaler Standort am Giebel des ehemaligen Leuchtturmwärter-Hauses mit Zugang zu einer 230-V-Außenstecktdose(!), ein Donnerbalken und ein Brunnen mit Eimer und Kette. Selbst Vollbäder waren möglich – das allerdings nur in der frühherbstlichen Ostsee.
Standplatz am Berguddens Fyr Station von DH0JAE
Eine Holzhütte, in der früher vermutlich das Stromaggregat des Leuchtturms stand, erwies sich als Volltreffer, so dass Frank darin wetter- und vor allem windgeschützt sein Shack einrichten und lospowern konnte.
Power ist das Stichwort für unsere Technik:
Frank: K3 mit 200-W-PA, Mono-Band-Dipole für 10 und 14 MHz als Vertikal aufgebaut
Immo als standhafter QRP-OP: KX3 mit PX3 (5 Watt), 15-m-VDL-Schiebemast, Dipole für 3,5 und 7 MHz.
So erreichten Frank in dieser Zeit E-Mails aus Japan und Australien, doch bitte zu bestimmten Zeiten QRV zu sein, um QSOs mit der New-One-Insel zu ermöglichen. Was trotz mittelmäßigen condx letztendlich auch klappte.
Am 15. September erreichte uns eine Sturmwarnung für die nächsten Tage. Der Fährbetrieb sollte eingestellt werden. Wir hatten Doppel-Glück, denn wir konnten nicht nur die Antennen noch bei Sonnenschein abbauen und alles in Ruhe trocken verstauen, auch der Stellplatz auf der Fähre war bei der letzten Fahrt zum Festland noch frei. So verließen wir Holmön am 15. September abends als zufriedene IOTA-Aktivatoren in Richtung Heimat. Es standen insgesamt rund 1.000 QSOs in den Logs:
Frank: SM/DH0JAE: 844 QSOs mit 48 DXCCs, 5 Kontinente (85,3 % CW, 14,7 % SSB).
Immo: SM/DL8MF: 160 QSOs davon 2 in SSB, 35 DXCC u. a. RU9US, RM9RZ, RY9C, JA5CEX, 3A/IW1RBI
Ein besonderes Interesse hatte unsere Tour schon im Vorfeld bei unserem OVV Reinhard, DM3ZF, geweckt. Ihm fehlte nur noch EU-087 in seiner Sammlung der bestätigten schwedischen Inseln. So haben wir nicht gezögert, auf unserem Rückweg einen Haken über die Insel Hemsö (EU-087) zu schlagen. Reinhard hat sich als langjähriger erfolgreicher OVV ein QSO mit der Inselgruppe verdient.
Dieser Umweg war nicht groß, weil wir lange in Küstennähe zurück nach DL fuhren. Unser Ziel auf Hemsö war ein großer eingezäunter Wald mit einem unauffälligen Eingangsbereich. HEMSÖ FORTRES – „no go area“ bis in die 90er Jahre, da ehemalige atomsichere militärische Bunkeranlage.
Bei Nieselregen, starkem Wind und dann auch Mastbruch kamen hier für eine Stunde der KX3 und eine gute alte GST-Taste zum Einsatz. Zwischen SM3/DH0JAE und DM3ZF klappte schließlich auf 30 m mit 50 W das CW-QSO, und SM3/DL8MF verteilte die Insel noch an 15 weitere Anrufer aus 8 DXCCs bis es dann auf die 1.660-km-Heimreise ging.
Holmön (EU-135) wird trotz unserer Aktivierung immer noch die am wenigsten international bestätigte schwedische Inselgruppe bleiben. Das ist kein Problem, im Gegenteil. Aktiviert selbst! Das macht richtig Freude, wenn Crew, Technik, Organisation und Verpflegung stimmen und möglichst auch das Wetter ein wenig mitspielt.
73 und 72 de Frank, DH0JAE, und Immo, DL8MF